FOMO & JOMO: Zwei Kräfte, die deinen Content beeinflussen

Zwischen Angst und Freude

Im Online-Marketing ist es nicht zwangläufig entscheidend was du sagst, sondern wie du dein Publikum dabei fühlen lässt. Zwei Begriffe, die in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung gewinnen sind: FOMO (Fear of Missing Out) und JOMO (Joy of Missing Out). Zwei scheinbar gegensätzliche Konzepte, die dein Content Marketing auf völlig unterschiedliche Arten antreiben können.

Was ist FOMO?

FOMO ist das Gefühl, etwas zu verpassen. Im Marketing wird dieses Prinzip schon lange genutzt: zeitlich begrenzte Angebote, exklusive Live-Events, „nur noch 3 Stück verfügbar“. Das sind alles psychologisch clever platzierte Trigger, um deine Zielgruppe zum Handeln zu bewegen.

FOMO im Content Marketing bedeutet:

  • Dringlichkeit erzeugen („Nur heute“, „Letzte Chance“)
  • Exklusivität betonen („Nur für unsere Follower“)
  • Live-Formate nutzen („Jetzt live! Sei dabei“)
  • Trends besetzen, bevor sie Mainstream werden


In anderen Worten: FOMO aktiviert unser Belohnungssystem. Wer nicht schnell handelt, könnte eine Chance verpassen. Und das will niemand. Genau deshalb funktioniert es, wenn du es richtig dosierst.

Was ist JOMO?

Während FOMO auf Mangel beruht, basiert JOMO auf einem Gefühl der Freiheit. Die „Joy of Missing Out“ steht für bewussten Rückzug, für „Entschleunigung“ und für das gute Gefühl, nicht überall dabei sein zu müssen. Gerade in Zeiten von Informationsflut und dem ständigen Drang sich mit anderen zu vergleichen, wächst bei vielen das Bedürfnis nach ruhigerem, sinnvollerem Content.

JOMO im Content Marketing bedeutet:

  • Inhalte schaffen, die entschleunigen (z. B. Erklärvideos, Einblicke, authentische Storys)
  • Qualität über Quantität stellen
  • Formate anbieten, die jederzeit konsumierbar sind
  • Vertrauen statt Druck aufbauen


JOMO funktioniert also, wenn dein Content wie eine Auszeit wirkt und deiner Zielgruppe das Gefühl gibt, etwas Wertvolles konsumiert zu haben, statt etwas zu verpassen.

JOMO & FOMO: Wann nutze ich was?

Die Kunst liegt wie bei so vielen Marketing-Themen im richtigen Timing. Willst du einen Launch begleiten, eine Aktion bewerben oder eine Welle reiten, ist FOMO dein Freund. Geht es dir darum, Vertrauen aufzubauen, deine Marke langfristig zu positionieren oder in einer lauten Welt auf Werte zu setzen? Dann greif zu JOMO. Idealerweise balancierst du beides:

  • Kombiniere intensive Highlights (FOMO) mit ruhigem, dauerhaft verfügbarem Content (JOMO)
  • Lass Formate entstehen, die Menschen emotional abholen und dann langfristig binden
  • Experimentiere: Welche Botschaften triggern und welche schenken Ruhe?

FOMO und JOMO sind psychologische Werkzeuge, die dir helfen können, deinen Content nicht nur sichtbarer, sondern fühlbarer zu machen. Und das ist in einer Zeit der Reizüberflutung wichtiger denn je.

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